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Bischöfin: Karfreitag schärft Blick für Leid und Gewalt

Zerbrechliche Gewissheiten, globale Gewalt, neue Hoffnung: In ihrer Karfreitagsbotschaft deutet Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt das Kreuz als Hoffnungszeichen – mitten im Leid.

Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ruft in ihrer Botschaft zum Karfreitag zu einem wachen Blick auf Leid und Gewalt in der Welt auf. Die Erzählung vom Tod Jesu am Kreuz zeige bedrückende Parallelen zur Gegenwart. “Das Kreuz ist stumm und macht stumm”, sagte die Bischöfin laut Manuskript in Schwerin. Die Gewalt, die Jesus erleide, stehe für das Leid, das Menschen weltweit durch Hass und Brutalität erfahren – gezielt, erbarmungslos und ohne Respekt für menschliches Leben.

Zugleich betonte Kühnbaum-Schmidt die Kraft von Liebe und Mitgefühl. Das Kreuz sei kein Ort der Trennung, sondern der Beginn neuer Gemeinschaft. Hoffnung wachse gerade in der Dunkelheit: “Am Kreuz ist der Tod am Ende – Hoffnung wird möglich”, so die Bischöfin. Gott bleibe inmitten menschlichen Leids gegenwärtig. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Unsicherheiten rief Kühnbaum-Schmidt zu Hoffnung und Solidarität auf. Es gehe nicht um Besitz oder Macht, sondern um Mitgefühl, Respekt und Vertrauen. Karfreitag lade dazu ein, aus dieser Erfahrung neue Kraft zu schöpfen.