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Bischöfin Hofmann: Gemeinsam für gerechten Frieden arbeiten

Im Eröffnungsgottesdienst der kurhessischen Synode mahnte Bischöfin Beate Hofmann, weiter gemeinsam für einen gerechten Frieden zu arbeiten. In der Brunnenkirche in Hofgeismar erinnerte sie gemeinsam mit Marko Tiitus, Bischof von Südestland und einer der drei Präsidenten der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), an das Ende des Zweiten Weltkriegs.

„Wir erleben, wie übersteigerter Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus wieder politikfähig werden“, sagte Hofmann. Darum sei es wichtig, an den 8. Mai 1945 und seine Lernerfahrungen zu erinnern. Die Bischöfin warb dafür, wachsam zu sein und „mutig unseren Glauben zu bekennen an einen Gott, der Frieden und Versöhnung schenkt“. Zudem gelte es, Vernetzungen mit Christinnen und Christen weltweit zu stärken.

Bischof Tiitus sprach von einer neuen Bedrohung, „vor der wir heute, 80 Jahre nach dem Ende des Krieges stehen“. Die Ukraine sei zum Gewissen der ganzen Welt geworden. „Als Nachbarn Russlands fühlen wir Angst und Unsicherheit“, sagte er. Der Ukrainekrieg werfe Schatten auf das kleine baltische Land, „auf unsere Häuser, unsere Gemeinden und unsere Herzen“.

Tiitus erinnerte daran, dass Estland erst 1991 durch eine friedliche Revolution seine Unabhängigkeit wiedererlangt habe. Partnerschaft, christliche Solidarität und Freundschaft hätten deshalb einen unschätzbaren Wert: „Wir stehen nicht allein. Wir bitten nicht um Mitleid, sondern um Brüderlichkeit. Der Leib Christi kennt keine Staatsgrenzen“. Wenn eine Nation bedroht sei, müsse sie von der gesamten christlichen Gemeinschaft unterstützt werden.

Das Kirchenparlament tagt bis Samstag, 10. Mai, in der Evangelischen Tagungsstätte in Hofgeismar. Wie die EKKW ankündigte, steht die Frühjahrstagung unter dem zentralen Thema „Anders Kirche werden“. Die Synodalen werden über die weiteren Schritte im Veränderungsprozess der Landeskirche beraten.

Neben dem Bericht von Prälat Burkhard zur Nieden zur Personalsituation und zur Zukunft des Pfarrberufs steht der Prozess der Haushaltskonsolidierung im Mittelpunkt der Tagung. Darüber hinaus werden sich die Mitglieder des Kirchenparlaments unter anderem mit den Themen Spiritualität und Bildung sowie mit dem Umgang mit sexualisierter Gewalt beschäftigen.

Die Synode kann im Livestream unter www.ekkw.de verfolgt werden.