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Bischöfin: Es melden sich mehr Betroffene sexualisierter Gewalt

Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Landeskirche in Baden geht voran. An diesem Freitag komme die Unabhängige Aufarbeitungskommission Südwest (URAK) zur ihrer konstituierenden Sitzung zusammen, um die Fälle in der badischen und pfälzischen Landeskirche unabhängig und transparent aufzuarbeiten, sagte die badische Landesbischöfin Heike Springhart am Donnerstag vor Journalisten in Bad Herrenalb. Durch die Berichterstattung meldeten sich immer mehr Menschen, die sexualisierte Gewalt in der Vergangenheit erfahren hätten. Sie spürten, dass sie jetzt Gehör bekämen. Darunter seien auch aktuelle Fälle.

Aktuelle Zahlen nannte Springhart nicht. Bis Ende 2024 hatten sich 190 Betroffene bei der Landeskirche und der Diakonie Baden gemeldet. „Das Dunkelfeld ist sehr viel höher“, erklärte Springhart. Es sei eine Illusion zu denken, dass sich das Thema der sexualisierten Gewalt irgendwann erledigt sein werde.

In ihrem Bericht vor der in Bad Herrenalb tagenden Landessynode hatte sie sich bereits Montag zum Stand der Aufarbeitung geäußert. „Wir haben noch viel vor uns, um zu einem betroffenengerechten und sensiblen Umgang mit sexualisierter Gewalt zu kommen.“ Es bleibe eine Herausforderung, dabei genau hinzusehen und entsprechend zu handeln. (0837/10.04.2025)