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Birthler: Frieden und Freiheit nicht gegeneinander ausspielen

Die frühere Brandenburger Bildungsministerin und DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler hat davor gewarnt, in der Debatte um den Ukraine-Krieg Frieden und Freiheit gegeneinander auszuspielen. “Wir müssen darauf achten, dass die Spannung zwischen Frieden und Freiheit nicht in einer Katastrophe endet”, sagte sie am Freitagabend während der Auftaktveranstaltung zum Brandenburger Freiheitspreis in Berlin.

Der Bochumer Diversitätsforscher Lorenz Narku Laing betonte, dass Feinde der Freiheit immer auch Feinde der freien Bildung seien. Dies sehe man überall in der Welt – in den USA, wo Unterricht und Schulbücher zu bestimmten Themen bereits verboten seien, wie auch in der AfD in Deutschland. Laing erinnerte daran, dass auch in Deutschland Faktoren wie die soziale Herkunft oder die Hautfarbe eines Menschen über dessen Freiheiten entschieden. “Wir leben nicht in einer Gesellschaft, in der das Recht zur Bildung für alle gilt.” Das sei ein Zielbild, das in der Realität aber von der Herkunft der Menschen abhängig sei.

Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom evangelischen Brandenburger Domstift vergeben. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto “Freiheit durch Bildung”: Ausgezeichnet werden sollen Personen, Initiativen und Institutionen aus Berlin und Brandenburg, die sich “in vorbildlicher Weise für Bildung als Bedingung einer freiheitlichen Gesellschaft” engagieren. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury unter Vorsitz des evangelischen Landesbischof Christian Stäblein.