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Berlin: Demonstration für Legalisierung von Abtreibungen

Rund 2.500 Menschen haben am Samstag in Berlin für eine Legalisierung von Abtreibungen demonstriert. Aufgerufen hatte dazu die Kampagne „Abtreibung legalisieren – Jetzt“, ein Bündnis zahlreicher Initiativen. Vereinzelt standen auf der Route vom Alexanderplatz zum Reichstagsgebäude Gegendemonstranten. Auch in Karlsruhe sollte unter anderem vor dem Bundesverfassungsgericht für eine Streichung des Abtreibungsverbots aus dem Strafgesetzbuch demonstriert werden.

Auf der Berliner Demonstration war auf Plakaten unter anderem zu lesen: „Mein Uterus gehört nicht in das StGB“, „§ 218 ersatzlos streichen“ und „Patriarchat abtreiben – Abtreibung legalisieren“. Gegendemonstranten forderten auf Plakaten „Achtung vor dem Leben“ oder bezeichneten Abtreibung als „Sünde“.

Die Kundgebungen fanden vor dem Hintergrund eines Antrags von Bundestagsabgeordneten für eine Änderung des Abtreibungsrechts statt. Der Gruppenantrag von Abgeordneten verschiedener Fraktionen über eine Legalisierung von Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche war am Donnerstag erstmals im Bundestag beraten worden.

Dem Entwurf zufolge sollen Abtreibungen nicht mehr im Strafrechtsparagrafen 218 geregelt werden. Die Beratungspflicht für Frauen wird beibehalten, die Bedenkzeit von drei Tagen zwischen Beratung und Eingriff soll entfallen. Die Kosten eines Abbruchs sollen die Krankenkassen übernehmen.

Die Kampagne „Abtreibung legalisieren – Jetzt“ will aber weiter gehen. Mit dem Festhalten an der Zwölf-Wochen-Frist und der Beratungspflicht bleibe der Gesetzentwurf hinter ihren Forderungen zurück, erklärten die Initiatoren. Sie hoffen auf Änderungen im parlamentarischen Verfahren.