Internet und Sozialen Medien sind nach Auffassung des früheren EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm zu einer wesentlichen Gefahr für die Demokratie geworden. Denn in diesen Medien stießen vor allem Hassbotschaften und Verschwörungstheorien auf eine große Resonanz und seien deshalb für die privaten Unternehmer in diesem Feld von großem wirtschaftlichem Interesse, sagte Bedford-Strohm am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion im Ulmer Haus der Begegnung. Diese „perverse Logik der Kommunikation“ müsse dringend durch politische Vorgaben und Rahmen-Regelungen unter Kontrolle gebracht werden. Außerdem müsse eine „Ethik für Programmentwickler“ geschaffen werden.
Ella Oswald vom Vorstand des „Rings der politischen Jugend“, der eine Demokratie-Demonstration in Ulm mit 10.000 Teilnehmern organisiert hatte, sieht bei der Internet-Nutzung mit Sorge die starke Präsenz der AfD beispielsweise auf TikTok, von der vor allem junge Menschen angesprochen würden. Deshalb sollten sich junge Demokraten und auch die etablierten Parteien weit mehr um das Internet kümmern, damit diese Kommunikationsform nicht immer mehr zu einem „Raum der Falschinformationen“ werde.