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Bahn fährt künftig mit Pflanzenöl durchs Schwarzatal

Die Thüringer Schwarzatalbahn fährt künftig mit Pflanzenöl statt Dieselkraftstoff. Ein im April dieses Jahres von der DB RegioNetz Verkehrs GmbH gestarteter Modellversuch werde dauerhaft vom Land bestellt, teilte das Thüringer Verkehrsministerium am Mittwoch in Erfurt mit. Thüringen übernehme ab dem 10. Dezember 2023 die Mehrkosten für den alternativen Kraftstoff.

Nach einer europaweiten Neuausschreibung für den 25 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Katzhütte und Rottenbach im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt habe der Freistaat der DB RegioNetz Verkehrs GmbH als dem bisherigen Anbieter in dieser Woche den Zuschlag erteilt. Der neue Vertrag gelte bis Dezember 2031.

Durch den Einsatz des auch als Hydrotreated Vegetable Oil (Hydrierte Pflanzenöle, HVO) bezeichneten umweltfreundlichen Energieträgers ließen sich rund 90 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Dieselkraftstoff einsparen, teilte das Ministerium mit. Es bestehe dabei keine Konkurrenz zur Nahrungsmittel- und Futtermittelherstellung, da HVO vollständig aus umgewandelten, biologischen Rest- und Abfallstoffen bestehe und frei von Palmöl sei.

Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) betonte, dass der Ersatz von Dieselfahrzeugen durch alternativ angetriebene Fahrzeuge auf der Schiene ein wichtiges Ziel der Thüringer Verkehrspolitik sei. Die Dekarbonisierungsstrategie des Freistaats sehe vor, bis Mitte der 2030er Jahre nahezu alle Netze auf klimafreundliche Antriebe umzustellen.