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Bätzing mit Frauendokument nicht ganz zufrieden

Dem deutschen Bischofskonferenz-Vorsitzenden ist die Forderung der Weltsynode in der Frage des Frauendiakonats zu zaghaft. Und er gibt Einblicke in die Entstehung der entscheidenden Textpassage.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält die Beschlüsse der Weltsynode zum Frauendiakonat für wichtig, aber nicht ausreichend. Die Entscheidung, die Frage zu einem möglichen Frauendiakonat offenzuhalten, empfinde er als zaghaft, so Bätzing bei einem Pressekonferenz am Sonntagmorgen in Rom. Immerhin sei aber dieser entscheidende Satz aufgenommen worden. “Das ist das, was wir erbeten haben.”

Der Beschluss zum Offenhalten des Frauendiakonats hatte bei der Abstimmung des Schlussdokuments mit 97 die meisten Gegenstimmen und dennoch die notwendige Zweidrittel-Mehrheit erhalten. Dass damit die Frauenfrage als größtes Problem innerhalb der katholischen Kirche interpretiert werden könne, mache ihn traurig, sagte der Limburger Bischof. Denn “das würde die dringende Notwendigkeit, über die Rolle der Frauen in der Kirche zu sprechen und ihnen Beteiligung auf allen Ebenen zu ermöglichen, schwächen”. Aber mehr als 72 Prozent hätten auch dafür gestimmt, fügte er hinzu.

Bätzing gab auch Einblicke in die Entstehung des Absatzes. Von allen Punkten im Text sei er am stärksten redaktionell verändert worden. Als die Frauen den ersten Entwurf des Dokuments entgegennahmen, hätten viele sehr enttäuscht reagiert, “dass sich das, was in der Synode gelebt wurde, nicht gespiegelt hat”. Das sei aber jetzt der Fall, und er sei sehr dankbar dafür, so Bätzing.

Zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema könne die katholische Kirche in Deutschland einen Beitrag leisten, sowohl auf theologischer Ebene als auch aus der Erfahrung vom kirchlichen Leben.