Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Niederrhein sieht als Folgen der geplanten Einsparungen der Bundesregierung im kommenden Jahr neben den Freiwilligendiensten auch die Angebote im Bereich Flucht und Migration in Gefahr. So drohten Mittelkürzungen um rund 30 Prozent für die Migrationsberatung von erwachsenen Zuwanderern (MBE), beklagte der Abteilungsleiter Migration beim AWO-Bezirksverband Niederrhein, Menderes Candan, am Dienstag in Essen. Wichtige Beratungsangebote würden damit wegfallen.
Bei den MBE-Trägern der AWO am Niederrhein würden dadurch rund zehn Vollzeitstellen gestrichen, erklärte Candan. „Das sind Tausende von Beratungen weniger pro Jahr.“
Auf den Jugendmigrationsdienst der AWO kämen Kürzungen von rund zehn Millionen Euro zu. „Auch dadurch sind Stellen in der Region gefährdet“, mahnte Candan. Komplett eingestellt werden müsste etwa das Programm „Respekt Coaches“, das junge Menschen dazu befähigt, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen.
Die AWO Niederrhein hat sich der bundesweiten Kampagne des Wohlfahrtsverbandes unter dem Motto „Die Letzte macht das Licht aus. Stoppt den Sparhaushalt!“ angeschlossen. Die fordert den Bundestag auf, Korrekturen am Regierungsentwurf vorzunehmen. Die AWO-Kampagne läuft bis zur Verabschiedung des Haushalts im Bundestag, die für den 1. Dezember erwartet wird. Die AWO Niederrhein hat zudem für die kommenden Wochen Protestaktionen angekündigt.