Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden zeigt von Samstag an eine Ausstellung mit Filmaufnahmen aus Nordkorea. Unter dem Titel „Let’ s Talk About Mountains“ werde „den Menschen hinter den politischen Mauern ein Gesicht“ gegeben, sagte Kurator Beat Hächler am Freitag in Dresden. Dazu wurden Gespräche mit Nordkoreanerinnen und Nordkoreanern per Kamera festgehalten.
Es gehe um den Alltag der Menschen, gesprochen werde vor allem über Naturerfahrungen, Landschaftserlebnisse und „identitätsstiftende Berg-Erzählungen“. Daraus seien „einzigartige filmische Mikrogeschichten“ entstanden.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Alpinen Museum der Schweiz, das sich Gegenwartsthemen widmet. Nordkorea ist ein totalitärer, sozialistischer Staat, dem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Die Ausstellung basiert auf der Arbeit eines Schweizer Filmteams, das den Angaben zufolge 2018 und 2019 sechs Wochen in Nordkorea verbracht hat. Laut der Direktorin des Hygiene-Museums, Iris Edenheiser, gibt die Ausstellung „Einsicht in die verschiedenen Lebenswelten Nordkoreas“. Die Schau beschäftige sich mit der Frage, wie sich auf kultureller Ebene eine Verständigung herstellen lässt – trotz manifestierter Unterschiede zwischen den politischen Systemen.
Die Präsentation in Dresden ist um einen zeithistorischen Kommentar ergänzt worden. In den 1980er Jahren waren sächsische Bergsteiger einer staatlichen Einladung nach Nordkorea gefolgt. Mit vier der Beteiligten wurden für die Ausstellung Kurzfilme produziert, in denen sie über ihre Grenzerfahrungen in Nordkorea berichten.