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Schau über NS-Design im Grassi Museum Leipzig

Das Leipziger Grassi Museum plant in diesem Jahr eine Ausstellung zu Kunsthandwerk und Design des Nationalsozialismus. Unter dem Titel „Formen der Anpassung“ gebe sie Einblick in die Instrumentalisierung aller Bereiche der angewandten Kunst in der NS-Zeit, teilte das Museum am Donnerstag in Leipzig mit. Die Ausstellung zeige „die Vielschichtigkeit und Ambivalenz dieser Epoche sowie die wechselseitigen Beziehungen zwischen Politik, Kunst und Gesellschaft“. Zu sehen ist sie vom 26. November 2025 bis 12. April 2026.

Laut Museum erfuhren gerade handgefertigte Alltagsgegenstände im Dienst der nationalsozialistischen Ideologie „eine beispiellose Aufwertung“. Zugleich sei die künstlerische Freiheit durch politische Einflussnahme und zunehmende Materialbegrenzungen erheblich eingeschränkt worden, hieß es. Auch diese Hintergründe sollen aufgezeigt werden.

Der Nationalsozialismus zielte nach Angaben des Museums auch in Gestaltungsfragen auf einen radikalen Schnitt zur Weimarer Republik. Deren Moderne war geprägt vom Deutschen Werkbund, dem Bauhaus und einer auf Funktionalität ausgerichteten Formgebung.

Das Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig plant in diesem Jahr zudem Ausstellungen zu deutscher und internationaler Keramik seit 1946, zu Möbeln der Moderne und zu Textilkünstlerinnen des 20. Jahrhunderts. 2024 feierte das Museum sein 150-jähriges Bestehen. Mit mehr als 109.000 Gästen erreichte es einen neuen Besucherrekord.