Eine Ausstellung zum 300-jährigen Bestehen der Wormser Dreifaltigkeitskirche zeigt vom 9. April an historische Fotografien, Drucke, Grafiken und Archivmaterialien über den bedeutendsten evangelischen Kirchenbau in Worms. Die Schau in der Stadtbibliothek dokumentiere den historischen Zustand des Barockbauwerks vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Zu sehen sind die gesammelten Exponate bis Anfang Juni.
Die im Mai 1725 eingeweihte Dreifaltigkeitskirche war nach der Zerstörung von Worms im Pfälzischen Erbfolgekrieg am Standort des einstigen „Hauses zur Münze“ als lutherische Stadtkirche gebaut worden. Damals ging man fälschlicherweise davon aus, dass genau an diesem Ort der Reformator Martin Luther auf dem Wormser Reichstag seine Lehre verteidigt hatte. Tatsächlich lag der historische Schauplatz des Aufeinandertreffens von Luther und Kaiser Karl V. wenige Hundert Meter entfernt.
Bei einem britischen Bombenangriff im Februar 1945 wurde die Dreifaltigkeitskirche schwer zerstört. Beim Wiederaufbau nach Kriegsende wurde lediglich das äußere Erscheinungsbild dem historischen Vorbild nachempfunden, während der Innenraum nach komplett neuen und modernen Vorstellungen gestaltet wurde.