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Ausstellung über Fotografin Annelise Kretschmer in Bochum

Die Wanderausstellung: „Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ macht ab Samstag (29. Juni) Station im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Die Schau in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ist bis zum 25. August in Bochum zu sehen, wie die Stadt Bochum am Mittwoch ankündigte.

Ausstellungsreproduktionen aus dem Bestand des LWL-Museums zeichneten die künstlerische Entwicklung von Kretschmer (1903-1987) nach, die zu den bedeutendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts zähle, hieß es. Fünfzehn alltagsgeschichtliche Motive aus dem Bestand des Stadtarchivs ergänzten die Ausstellung. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hatte 2019 den Nachlass der Künstlerin, bestehend aus 2.600 Fotografien und 13.000 Negativen, erworben.

Die in Dortmund als Annelise Silberbach geborene Kretschmer studierte in den 1920er Jahren zunächst an der Kunstgewerbeschule in München Buchbinderei und Zeichnen. Anschließend begann sie eine Fotoassistenz im Atelier des Schweizer Fotografen Leon von Kaenel in Essen. Später zog sie nach Dresden, wo sie den Bildhauer Sigmund Kretschmer heiratete.

Im Jahr 1929 zog die Familie nach Dortmund, wo Kretschmer ein eigenes Atelier eröffnete. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war sie wegen der jüdischen Herkunft ihres Vaters Julius Silberbach privat und beruflich Anfeindungen ausgesetzt und konnte nur im geringen Umfang weiterarbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete Kretschmer ihr zerstörtes Studio 1950 neu. In der Nachkriegszeit porträtierte sie zahlreiche Künstler und Kulturschaffende sowie Industrielle und Wissenschaftler.