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Anklage gegen zwei Pflegedienstmitarbeiten wegen Betrugs

Die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat gegen den ehemaligen Inhaber eines Pflegedienstes Anklage erhoben. Das Landgericht Nürnberg-Fürth muss nun über die entscheiden, ob die Anklage zugelassen und ein Hauptverfahren eröffnet wird, teilte die Pressestelle der Nürnberger Justiz am Mittwoch mit.

Die ZKG wirft dem 64-Jährigen Bandenbetrug in 31 und Betrug in 38 Fällen vor. Auch eine 54-jährige Mitarbeiterin des Pflegedienstes wird beschuldigt: Sie soll bei 31 Bandenbetrugsfällen und 36 Betrugsfällen mitgewirkt haben. Beide Nürnberger sitzen in Untersuchungshaft. Die Taten hatte eine Kollegin im Pflegedienst angezeigt.

Die Verdächtigen sollen zusammen mit weiteren Personen bei Kranken- und Pflegekassen Leistungen abgerechnet haben, die sie nicht erbracht hätten. Putzdienste, Fahrdienste oder Fußpflege seien nur auf dem Papier gestanden. Den Kassen sei so zwischen 2019 und 2024 ein Schaden von rund 446.000 Euro entstanden. Im Ermittlungsverfahren habe sich der ehemalige Pflegedienst-Inhaber nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Mitarbeiterin habe aber die Vergehen teilweise eingeräumt, teilte die Justizpressestelle mit.

Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) ist den Angaben nach bayernweit zuständig für Korruptions- und Vermögensstraftaten von Angehörigen der Heilberufe. Sie nimmt auch anonyme Hinweise auf Straftaten auf. (0608/19.02.2025)