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Anbieter fürchten Ende der “Respekt Coaches”

Sozialverbände fürchten, wegen finanzieller Kürzungen einen Teil des Angebots der Jugendmigrationsdienste (JMD) einstellen zu müssen. Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 sehe Kürzungen von mehr als 40 Prozent vor, schrieb das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Die Arbeit des JMD-Programms „Respekt Coaches“ zur Demokratiebildung und Extremismusprävention an Schulen müsste in Folge ganz eingestellt werden.

„Respekt Coaches“ engagieren sich laut BRK an Kooperationsschulen mit dem Ziel, die Demokratie zu stärken, Menschenfeindlichkeit und Extremismus in allen Formen vorzubeugen und jungen Menschen demokratische Werte zu vermitteln. „Mit diesen Kürzungen sind die Startchancen und somit die gesellschaftliche Teilhabe vieler junger Menschen massiv beeinträchtigt und per politischem Beschluss aktiv geschwächt“, kritisierte Maximilian Stelzer vom JMD für den Landkreis München. Die Folge sei der Abbau der seit drei Jahren bewährten Integrationsarbeit.

Kerngeschäft der Jugendmigrationsdienste ist laut eigenen Angaben die Hilfestellung bei den mit dem Zuzug verbundenen Herausforderungen. Sie beraten bei Schulangelegenheiten, Deutschkursen, Praktika oder Ausbildungsplätzen, Freizeitangeboten und beim Kennenlernen Gleichaltriger. In München gibt es das Angebot unter anderem bei Diakonie, AWO und dem Roten Kreuz. Die Nachfrage nehme flächendeckend zu, so die Mitteilung weiter. Damit das Chancenaufenthaltsrecht und das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ihre Wirkung entfalten können, seien die JMD-Fachkräfte als Ansprechpartner unerlässlich. Das BRK forderte deshalb eine Aufstockung des JMD-Programms statt einer Kürzung. (00/2975/13.09.2023)