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Altorientalische Kirchen feiern Gottesdienst in Berlin

BERLIN – Vier ranghohe Vertreter altorientalischer Kirchen haben am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Christen verschiedener Konfessionen aus Deutschland einen gemeinsamen Gottesdienst im Berliner Dom gefeiert. Das gemeinsame Gebet gelte in besonderer Weise den bedrängten Christen im Nahen Osten, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, anlässlich des besonderen Treffens. Die vier Vertreter kamen auf Einladung der EKD nach Berlin, wo in den Tagen zuvor bereits Begegnungen mit Politikern, darunter ein Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, und eine Tagung zur schwierigen Situation von Christen in Ländern wie Syrien stattfanden.
Der Besuch gilt als das Kirchenevent mit dem höchsten ökumenischen Stellenwert in Deutschland in diesem Jahr. Angereist waren der koptisch-orthodoxe Papst Tawadros II. aus Kairo, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Afrem II., der armenisch-orthodoxe Katholikos Karekin II. und der indisch-orthodoxe Katholikos Baselios Marthoma Paulose II. Papst Tawadros II. sagte, ein Naher Osten ohne Christen „würde nicht nur die Region destabilisieren, sondern die ganze Welt“. Er rief die Kirchen in aller Welt dazu auf, den Herausforderungen und Problemen im Nahen Osten in ökumenischer Solidarität zu begegnen.
In Deutschland leben rund 250 000 orientalisch-orthodoxe Christen. Ihre Vertretungen sind oftmals Anlaufpunkt für christliche Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten. epd