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Aktion Mensch: Inklusion Behinderter in Arbeit verbesserungsbedürftig

Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen für Menschen mit Behinderung sieht die Aktion Mensch diese Gruppe auf dem Arbeitsmarkt weiterhin diskriminiert. „Nicht nur konjunkturelle Schwankungen, sondern vor allem die unzureichende Einstellungsbereitschaft von Unternehmen stehen einer wirklichen Verbesserung entgegen“, teilte die Aktion Mensch in Bonn mit. Das am Donnerstag veröffentlichte elfte Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch und des „Handelsblatt Research Instituts“ zeichne ein gespaltenes Bild.

Ein Viertel aller zur Einstellung verpflichteten Betriebe in Hessen beschäftigten keine Menschen mit Behinderung, kritisierte die Aktion Mensch mit Sitz in Mainz. Zwar habe sich die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung in Hessen im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent auf knapp 11.000 reduziert, doch dieser Wert liege seit Mai mittlerweile wieder höher als im Jahr 2022. Die Arbeitslosenquote für Menschen mit Behinderung habe im vergangenen Jahr mit etwa acht Prozent fast doppelt so hoch gelegen wie die allgemeine Quote.

Ein wichtiger Hebel für die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt könnten die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber (EAA) sein, die zum 1. Januar 2022 ihre Arbeit aufnahmen, teilte die Aktion Mensch weiter mit. Sie unterstützten Unternehmen hinsichtlich der Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und gewährleisteten Beratung und Begleitung. Erste Erfahrungen mit den EAA seien ermutigend.