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Zwei Theologen wollen Bischof für MV werden

Die Katze ist aus dem Sack: Zwei Kandidaten wollen Bischof für Mecklenburg-Vorpommern werden. Einer ist in der Region bereits bekannt.

Christian Behr (li.) und Tilman Jeremias
Christian Behr (li.) und Tilman JeremiasSteffen Giersch / Daniel Vogel, kirche-mv.de

Greifswald. Zwei evangelische Theologen aus Dresden und Rostock treten bei der Bischofswahl für Mecklenburg-Vorpommern an: Christian Behr (57) ist Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte, Tilman Jeremias (52) ist Ökumene-Pastor des Kirchenkreises Mecklenburg in Rostock, wie die kirchliche Pressestelle mitteilte. Gesucht wird ein Nachfolger von Bischof Hans-Jürgen Abromeit und Bischof Andreas v. Maltzahn. Gewählt wird am 1. März 2019 im Greifswalder Dom St. Nikolai.
Christian Behr ist gebürtiger Thüringer und absolvierte Ende der 70er Jahre zunächst eine Lehre als Baufacharbeiter. Nach dem Theologie-Studium in Jena übernahm er seine erste Pfarrstelle 1989 in Kayna bei Zeitz (Sachsen-Anhalt), wo er auch als Kreisdiakoniepfarrer tätig war. 1994 wechselte Behr ins sächsische Grimma. Seit 2012 ist er 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent. Er arbeitet im Beirat für die geistliche Arbeit an der Frauenkirche und im Vorstand für das Ökumenische Informationszentrum. Behr ist Gründungsmitglied des liberalen "Forums für Gemeinschaft und Theologie" und engagiert sich in einer Partnerschaft zur Lutherischen Kirche in Moskau. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und zwei Enkel.

Mit kirchlichem Leben im Osten vertraut

Tilman Jeremias wurde in Mainz geboren und wuchs in Gröbenzell bei München auf. Nach einem Jahr in einer heilpädagogischen Tagesstätte für psychisch kranke Kinder studierte er Evangelische Theologie in München, Tübingen, Jerusalem und Leipzig. Sein Vikariat absolvierte er im mecklenburgischen Thürkow nahe Teterow. 1995 übernahm er die Pfarrstelle in Schwaan (bei Rostock). 2001 bis 2002 gehörte er zu den Sprechern des "Worts zum Sonntag". 2003 wechselte Jeremias in die Innenstadtgemeinde Rostock. Seit 2016 ist er als Pastor für Mission und Ökumene verantwortlich für die Kontakte des Kirchenkreises zu seinen Partnerkirchen, für Gespräche mit anderen Kirchen und den interreligiösen Dialog. Jeremias ist geschieden und hat drei Kinder.
Beide Kandidaten seien mit den besonderen Bedingungen kirchlichen Lebens im Osten vertraut, sagte Synoden-Präses Ulrike Hillmann. Zugleich würden beide Erfahrungen aus der weltweiten Ökumene und dem gesellschaftlichen Diskurs mitbringen. Die Kandidaten werden sich mit einem Gottesdienst und einem Vortrag vorstellen. Behr predigt am 3. Februar um 14 Uhr im Greifswalder Dom, Jeremias folgt am 10. Februar. Den Vortrag mit Nachgespräch hält Behr am 6. Februar um 19 Uhr im Schweriner Landeskirchenamt, Jeremias folgt am 21. Februar. 
Bischof Abromeit hat während seiner Amtszeit in der Nordkirche den Sprengel Mecklenburg und Pommern gemeinsam mit dem Schweriner Bischof Andreas v. Maltzahn geleitet. Mit dem Ausscheiden von Bischof Maltzahn im Mai 2019 wird es nur noch einen Bischof für MV geben. Bischof v. Maltzahn wird am Prediger- und Studienseminar der Nordkirche in Ratzeburg als Studienleiter arbeiten, Bischof Abromeit geht in den Ruhestand. Laut Bischofswahlgesetz können weitere Kandidaten benannt werden, wenn sie von einem Viertel der Synodalen unterstützt werden. Ein solcher Vorschlag muss bis zum 24. Januar 2019 eingehen. 
Die Nordkirche hat knapp 2,1 Millionen Gemeindeglieder und umfasst die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Zur Nordkirche gehören rund 1.000 Gemeinden mit fast 1.900 Kirchen und Kapellen. (epd)