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Zentralratspräsident besorgt über AfD-Ergebnisse

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigt sich geschockt über die jüngsten Wahlergebnisse der AfD. Er hofft, dass die Brandmauer der Parteien standhaft bleibt.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, zeigt sich besorgt über die Erfolge der AfD
Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, zeigt sich besorgt über die Erfolge der AfDImago / Christian Spicker

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ist über die Erfolge der AfD bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen besorgt. „Der Albtraum dauert an und ich habe die Besorgnis, dass er noch etwas länger anhält“, sagte Schuster dem Bayerischen Rundfunk (BR) – auch mit Blick auf die AfD-Umfragewerte in den ostdeutschen Bundesländern. In Bayern ist die AfD bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag mit 14,6 Prozent (2018: 10,2) drittstärkste Kraft geworden.

“Hoffe, dass die Brandmauer hält”

Schuster sagte, er hoffe, dass die von der Union viel zitierte Brandmauer gegen die AfD hält. Zwar hätten die aktuellen Wahlerfolge der AfD keine Auswirkungen auf das jüdische Leben im Land, betonte der in Würzburg lebende Schuster. Er verwies auf die rund 85 Prozent der Bevölkerung, die eben nicht die AfD gewählt hätten. Dennoch wachse bei vielen das Nachdenken über eine mögliche Emigration. Eine Regierungsbeteiligung der AfD auf Bundesebene sei jedenfalls „nur schwer mit jüdischem Leben in Deutschland vereinbar“.

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis der Landtagswahl kommen die CSU auf 37,0 Prozent (2018: 37,2 Prozent), die Freien Wähler auf 15,8 Prozent (11,6), die AfD auf 14,6 Prozent (10,2), die Grünen auf 14,4 Prozent (17,6), die SPD auf 8,4 Prozent (9,7) und die FDP auf 3,0 Prozent (5,1).