Die LutherMuseen in Wittenberg zeigen zusammen mit der Stadtverwaltung eine Ausstellung zur Glaubensgemeinschaft der Hutterer. Unter dem Titel „Die Hutterer – Alter Glaube, neue Welt“ präsentiert die Sonderschau im Alten Rathaus zahlreiche Aufnahmen des kanadischen Journalisten Tim Smith, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Montag in Wittenberg mit. Die Ausstellung werde am 3. April von Stiftungsvorstand Thomas Müller, dem Wittenberger Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) und dem Fotografen eröffnet.
Smith habe einzigartige Bilder von Menschen festgehalten, die in Nordamerika heute noch in eigenen Gemeinschaften nach Traditionen der 500 Jahre alten Täuferbewegung lebten, hieß es. Die Schau ist den Angaben zufolge ab dem 4. April bis zum 17. August zu sehen. In drei Kapiteln gebe sie einen Einblick in das Leben der modernen Hutterer.
Hintergrund der Ausstellung ist demnach das 500-jährige Gründungsjubiläum der Täuferbewegung. Sie wurde im Jahr 1525 mit der ersten Erwachsenentaufe in Zürich begründet. Neben den Mennoniten und Amischen sind die Hutterer, die nach ihrem ersten Vorsteher Jakob Huter (um 1500-1536) benannt wurden, heute noch praktizierende Täufer, hieß es.
Nach einer langen Migrationsgeschichte leben sie den Angaben zufolge heute mit mehr als 45.000 Mitgliedern in rund 500 Kolonien vor allem in Kanada und den USA. Seit jeher tauften sie ausschließlich Erwachsene, die sich bewusst für den Glauben entschieden hätten. Ihre Kultur bewahre sich die Gemeinschaft durch die bewusste Trennung von der Mehrheitsgesellschaft.