Greifswald. Über das Verhältnis von „Staat und Kirche in Mecklenburg-Vorpommern“ haben sich in Greifswald rund 100 kirchliche Mitarbeitende ausgetauscht. In Vorträgen und Workshops ging es um kirchliches Engagement im Gemeinwesen, Bildung und kirchliches Leben in ländlichen Räumen, wie die Bischofskanzlei Greifswald mitteilt. Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, betonte die Rolle von Kirche als Kooperationspartnerin, um „so den wachsenden Gräben in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken“.
Von Jeremias hieß es: „Wir sind als Kirche immer auch öffentlich tätig, im Raum der Gesellschaft, als politische Größe. Für eine Kirche, die in ihrem Verhältnis zu einem diktatorischen und grausamen NS-Staat gravierend versagt hat, besitzt dieses Thema besondere Brisanz.“
“Vertrauensvoll und konstruktiv”
Kulturministerin Bettina Martin (SPD) sagte, Nordkirche und Landesregierung arbeiteten seit vielen Jahren beispielsweise im Bereich der Bildung „vertrauensvoll und konstruktiv“ zusammen. „Gerade in diesen schwierigen Krisenzeiten, in denen viele Menschen mit Sorgen in die Zukunft blicken, nimmt die Kirche eine wichtige Rolle ein“, so Martin. Sie könne Orientierung und Gemeinschaft bieten. Damit trage sie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. „Das ist aktuell wichtiger denn je.“
Die aktuellen Krisen auch innerhalb der Kirchen erforderten laut Jeremias „einen wachen Blick und ein warmes Herz von uns allen“. Weiter hieß es von ihm: „Wenn wir unseren Glauben überzeugend leben möchten, bleibt uns nichts, als angesichts brennender Fragen Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Uns zu wehren gegen Ausgrenzung und Diskriminierung, gegen Gewalt und blinde Wut. Uns einzusetzen und zu beten für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“ (epd)