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Weltfriedenstreffen in Münster wird von Merkel eröffnet

MÜNSTER – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet am 10. September in Münster das internationale Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft von Sant Egidio. Bereits zu der Eröffnung hätten sich 2900 Menschen angemeldet, sagte der Vorsitzende von Sant Egidio Deutschland, Klaus Reder, in Münster. Zu dem dreitägigen Treffen in Münster und Osnabrück erwarten die Veranstalter insgesamt rund 5000 Menschen. Auf dem Treffen wollen hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Repräsentanten von Kirchen und Religionen aus aller Welt in Diskussionen und im Gebet für den Frieden in der Welt eintreten.
An der offiziellen Eröffnungsveranstaltung in der Halle Münsterland werden neben Merkel internationale Vertreter der großen Religionen sowie aus Politik und Kultur teilnehmen, erklärten die Veranstalter. Darunter seien der Großimam der Al-Azhar-Universität in Ägypten, Ahmad Muhammad Al-Tayyeb, und der Präsident der Republik Niger, Mahamadou Issoufou. In der Abschlussveranstaltung soll ein Friedensappell, der im Laufe des Treffens entstehe, von den Religionsvertretern unterzeichnet und in die Welt gesandt werden, wie es hieß. Zwischen der Auftaktveranstaltung in Münster und der Schlussveranstaltung in Osnabrück könnten die Teilnehmer in 24 unterschiedlichen Podien zu aktuellen Fragen mit prominenten hochkarätigen Gästen diskutieren, hieß es.
Es gehe auch darum, die friedensstiftende Kraft von Religion zu zeigen, erklärte der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Von Religion sei ja oft nur noch im Zusammenhang mit Gewalt die Rede. Er rief dazu auf, „den Netzwerken des Hasses ein großes Netzwerk des Friedens, der Liebe und des Dialogs entgegenzusetzen“.
Das Friedenszeichen, wie es von Münster und Osnabrück in die Welt ausgesendet werde, sei selten notwendiger und wichtiger als heute gewesen, sagte der katholische Münsteraner Bischof Felix Genn. Terror, Gewalt und Krieg würden als scheinbar normale Mittel der Politik eingesetzt. Menschenrechte würden mit den Füßen getreten, und Diktatoren beschränkten universelle Freiheitsrechte. Deshalb sei es wichtig, dass über die verschiedenen Facetten des Friedens gesprochen werde.
Die Bewegung Sant Egidio entstand 1968 in Rom auf Initiative des Universitätsprofessors und Historikers Andrea Riccardi. Sie widmet sich nach eigenen Angaben der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen. Sie ist heute in mehr als 70 Ländern präsent und veranstaltet jährliche Weltfriedenstreffen. epd