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Veranstalter stuft Festrede Gesine Schwans als unpassend ein

Am vergangenen Sonntag beging die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin ihr 75. Jubiläum. Politikexpertin Gesine Schwan trat als Festrednerin auf. Nun distanziert sich die Gesellschaft von der Rede.

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Berlin distanziert sich von der Festrede zu ihrem 75. Jubiläum, die die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan am Sonntag gehalten hat. “Wir bitten um Entschuldigung für diese unpassende Rede und distanzieren uns von ihr”, teilte die Gesellschaft am Dienstag in einer Stellungnahme mit.

Leider habe sich Frau Schwan entgegen den Erwartungen nicht nur auf das Jubiläum konzentriert, sondern ihre Rede in “unangemessener Form” auch auf die aktuelle politische Lage in Israel fokussiert. “Dabei äußerte sie sich sehr kritisch zum Vorgehen der israelischen Regierung gegen die Hamas, was bei vielen unserer Gäste, insbesondere den jüdischen Mitgliedern, großes Unbehagen und Entsetzen auslöste”, heißt es in der Stellungnahme weiter. Einige Teilnehmer hätten daraufhin den Saal verlassen.

Die Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin, Karlies Abmeier, die bei der Festveranstaltung als Podiumsteilnehmerin eingeladen war, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag, dass Schwan ihre Rede in einem akademischen Rahmen hätte halten können. “Die Ausführungen von Frau Schwan waren dem Anlass und dem Rahmen der Veranstaltung nicht angemessen. Gerade mit Blick auf die jüdischen Zuhörer im Saal, welche derzeit in Berlin in großer Sorge um ihre Sicherheit leben, waren die Worte von ihr nicht immer gut gewählt”, so Abmeier. Das sei bedauerlich. “Wir brauchen gerade jetzt Sensibilität als Basis für den Dialog.” Darin liege auch die Stärke der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in den vergangenen 75 Jahren.”

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin wurde am 24. November 1949 gegründet. Seit der Gründung setzt sie sich für Verständigung, gegenseitige Achtung und Zusammenarbeit zwischen Juden und Christen ein.