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US-Republikaner attackieren öffentlichen Rundfunk

US-Republikaner haben bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender NPR und PBS durch staatlichen Zuwendungen kritisch hinterfragt.

Die Vorsitzende des Ausschusses für Effizienz in der Regierung, Marjorie Taylor Greene stellte in einer Sitzung die staatlichen Zuwendungen an die nichtkommerziellen Medienkonzerne National Public Radio (NPR) und Public Broadcasting Service (PBS) infrage
Die Vorsitzende des Ausschusses für Effizienz in der Regierung, Marjorie Taylor Greene stellte in einer Sitzung die staatlichen Zuwendungen an die nichtkommerziellen Medienkonzerne National Public Radio (NPR) und Public Broadcasting Service (PBS) infrageImago / Newscom World

Republikanische Politiker haben bei einer Anhörung im US-Kongress die staatlichen Zuwendungen an die nichtkommerziellen Medienkonzerne National Public Radio (NPR) und Public Broadcasting Service (PBS) infrage gestellt. Allzu lang seien Steuerzahler „gezwungen worden, für einseitige Nachrichten zu zahlen“, sagte die Vorsitzende des Ausschusses für Effizienz in der Regierung, Marjorie Taylor Greene, in Washington. Das müsse umgehend aufhören. Etwa 1.000 Hörfunksender übertragen NPR-Programme. 350 lokale Fernsehsender gehören zum PBS.

Die mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vergleichbaren Medienfirmen und angeschlossenen Sender finanzieren sich mit Sponsoring von Unternehmen, Spenden und Regierungsgeldern. Letztere machen nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus. 1 Prozent des NPR-Haushalts und ungefähr 15 Prozent des PBS-Etats kämen direkt von der Regierung, berichtete die New York Times. Örtliche NPR-Sender erhalten im Schnitt zehn Prozent ihres Haushalts von der überparteilichen und staatlich finanzierten Corporation for Public Broadcasting zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks.

Donald Trump will Stopp der Zahlungen an nichtkommerzielle Sender

Präsident Donald Trump hatte sich für einen Stopp der Zahlungen an den nichtkommerziellen Rundfunk ausgesprochen. Dieser vertrete „sehr voreingenommene Ansichten“. Seit Jahrzehnten kritisieren republikanische Regierungen die nichtkommerziellen Sender. Der frühere republikanische Präsident Richard Nixon verlangte laut „Washington Post“ Anfang der 1970er Jahre, dem „liberalen“ öffentlichen Rundfunk die Mittel zu entziehen. Später schlug Präsident Ronald Reagan Ähnliches vor. Die Gegner des Hörfunk- und Fernsehangebots konnten sich nie durchsetzen.

Das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center berichtete von einer Umfrage zum Thema. 43 Prozent der befragten US-Amerikaner befürworten, die staatliche Finanzhilfe fortzusetzen. 24 Prozent seien dagegen, und 33 Prozent seien unentschlossen. Pew befragte mehr als 9.000 Menschen.