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Und Instagram wechselt mit

Sie ist eines der Gesichter der digitalen Kirche: Pastorin Joesphine Teske. Jetzt ist sie aus Schleswig-Holstein in eine Hamburger Gemeinde gewechselt – und ihre Follower waren bei Instagram ganz nah dabei.

Smartphone griffbereit: Josephine Teske in der Matthias-Claudius-Kirche im Hamburger Stadtteil Meiendorf-Oldenfelde
Smartphone griffbereit: Josephine Teske in der Matthias-Claudius-Kirche im Hamburger Stadtteil Meiendorf-OldenfeldeTimo Teggatz

Hamburg. Ein paar Tränen sind zum Abschied schon geflossen, auch bei Instagram. Natürlich auch dort, denn Josephine Teske ist mit ihren 36.600 Followern in dem sozialen Netzwerk eine große Nummer unter den kirchlichen Angeboten. Als die 35-Jährige jetzt von ihrer bisherigen Gemeinde in Büdelsdorf bei Rendsburg nach Hamburg gewechselt ist, wusste das Web Bescheid: In Selfie-Videos hat die Pastorin erzählt, wie emotional es war, als sie ihren letzten Gottesdienst gefeiert hat und welche persönlichen Geschenke ihr die Menschen gemacht haben.

Inzwischen geht es auf Teskes Konto @seligkeitsdinge_ nicht mehr so sehr um Abschiede, sondern eher um Anfänge. Sie postet Umzugs­kartons oder berichtet, dass ihre beiden Kinder bald in die neue Schule und in die neue Kita kommen. Und sie erzählt ihren Followern von einem Frühstart in der neuen Gemeinde Meiendorf-Oldenfelde. Weil eine Kollegin erkrankt ist, feiert sie ihren Premieren-Gottesdienst schon kurzfristig: mit der Konfirmation der Jugendlichen.

Nebel lichtet sich

Noch sei alles etwas im Nebel, sagt Josephine Teske. Doch der lichtet sich langsam. Nach der ersten Konfirmation hat sie in diesen Tagen ihr erstes Taufgespräch und ihre erste Trauerfeier. Ihr erster Gemeindegottesdienst folgt am Sonntag, 12. Juni. Und im Sommer soll auch das neue Pastorat fertig sein, in das die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern einzieht. Momentan wird es saniert.

 

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Auch hinter den Kulissen gibt es eine Änderung: In Büdelsdorf durfte Josephine Teske 25 Prozent ihrer Arbeitszeit für das Internet nutzen, in Hamburg ist sie eine reine Gemeindestelle angetreten. Doch ihre Follower müssen sich keine Sorgen machen: Bei Instagram will die Pastorin aktiv bleiben. „Es wird sich alles einspielen“, zeigt sie sich sicher. Schon bei ihrer Bewerbung in der Gemeinde habe sie gesagt, dass sie ihr Steckenpferd nicht aufgeben möchte.

So kann die Theologin die Kirche weiter in den sozialen Medien publik machen, denn ein großer Teil ihrer Anhängerschaft geht eben nicht jeden Sonntag zum Gottesdienst. Viele sind nicht einmal Mitglied in einer Kirche. Zahlreiche Muslime folgten ihr ebenfalls, erzählt Teske. Der Theolgin gefällt diese Mischung: „Die Kirche muss doch dahin, wo die Menschen sind“, sagt sie.

100 Nachrichten – pro Tag

Zusätzliche Zeit nimmt das Instagram-Engagement auf jeden Fall in Anspruch. An ruhigen Tagen würden etwa 100 Direktnachrichten auflaufen. Bei manchen sei für mehr als ein „Gefällt mir“-Klick keine Zeit, berichtet Teske. Ihre „Insta-Storys“ – mal im Video, mal im Foto – würden jeden Tag bis zu 17.000 Leute verfolgen.

Für die Kirchen steckt in Instagram noch viel Potenzial
Für die Kirchen steckt in Instagram noch viel PotenzialPixabay

Mit ihren Seligkeitsdingen sieht sich Josephine Teske so gut etabliert, dass sie keinen Internet-Anteil für ihre Stelle mehr brauche. Doch bei vielen jungen Kollegen sei das anders. Deshalb ruft die Pastorin die Landeskirchen dazu auf, mehr Stellen mit einem prozentualen Web-Anteil auszuschreiben – und zwar nicht nur für Pastoren, sondern etwa auch für Kantoren oder Diakone.

Josephine Teske spricht tatsächlich von „den Landeskirchen“, was wohl kein Zufall ist. Denn seit vergangenem November sitzt sie im Rat der EKD. Dort steht sie nicht nur für die digitale Kirche, sondern auch fürs Gemeindeleben – als einzige Gemeindepastorin in dem Leitungsgremium. Einmal im Monat trifft sich der Rat, meistens in Hannover, in überschaubarer Distanz zu ihrem Wohnort Hamburg. Fünf Wochen lässt sie sich damals nach der Anfrage von Katrin Göring-Eckardt Zeit, ehe sie für das Ehrenamt zustimmt. Einfach werde die Arbeit sicher nicht, sagt sie. „Jede Landeskirche ist anders.“


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Zum Wechsel nach Meiendorf-Oldenfelde hat Josephine Teske sich entschlossen, weil auch ihre vier Geschwister in der Hansestadt wohnen und es schon immer ihr Traum gewesen sei, in Hamburg zu leben. „Warum soll ich den Traum nicht wahr werden lassen?“, habe sie sich irgendwann gesagt. Zu erfahren war das auch auf Instagram.