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Ukrainischer Bischof hofft auf Solidarität der neuen Bundesregierung

Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk aus der Ukraine ist dankbar für die bisherige Unterstützung Deutschlands im Krieg gegen Russland. An den wahrscheinlichen neuen Bundeskanzler Friedrich Merz hat er eine Bitte.

Der katholische Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, appelliert an die künftige Bundesregierung, “unser leidendes Volk nicht zu vergessen”. Mit Blick auf die anhaltenden russischen Angriffe sagte er dem Kölner Internetportal domradio.de am Montag: “Wir sind die Opfer dieses Krieges – und wir hoffen auf die Solidarität von Deutschland.” Die Ukraine-Politik der Bundesregierung sei stets von Mitgefühl geprägt gewesen. Er bitte darum, diesen Kurs fortzusetzen, so der Geistliche.

Kritisch äußerte er sich indes über den neuen US-Präsidenten Donald Trump, der einen “Deal” mit Russland abschließen will. Für einen Friedensvertrag ist Trump – anders als sein Vorgänger Joe Biden – offenbar zu weitreichenden Zugeständnissen bereit.

Szyrokoradiuk betonte: “Wir beten dafür, dass der Krieg endlich zu Ende geht, aber das Ende und der Friede müssen gerecht sein. Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden.” Die Freiheit sei unverhandelbar. Die Ukraine wolle selbst über einen möglichen Beitritt zu Nato und EU entscheiden. “Wenn Russland uns das diktiert, ist das kein Frieden”, so der Bischof. Europa und die USA rief er auf, Unabhängigkeit und Sicherheit der Ukraine dauerhaft abzusichern.