Die Türkische Gemeinde in Deutschland fordert die Berufung eines neuen Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma. Die schwarz-rote Regierung müsse das Amt neu besetzen und weiter mit den nötigen Ressourcen ausstatten, erklärte der Verein in Berlin. Man dürfe angesichts zunehmender politisch motivierter Kriminalität von rechts nicht ausgerechnet hier den Rotstift ansetzen, so die Interessenvertretung türkeistämmiger Menschen in Deutschland.
Der bisherige Antiziganismus-Beauftragte Mehmet Daimagüler hatte bereits vor der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt. Aus dem Bundesfamilienministerium, wo die erst 2022 geschaffene Stelle bislang angesiedelt ist, hieß es zuletzt, das Thema solle auch künftig im Haus verankert bleiben. Die konkrete Umsetzung werde in den kommenden Wochen festgelegt.
Zentralrat: Suche nach neuem Beauftragten läuft
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hatte vergangene Woche erklärt, man könne sich nicht vorstellen, dass die Bundesregierung den Beauftragten abschaffen würde, ohne dies abzusprechen. Der Zentralratsvorsitzende Romani Rose sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), die Suche nach einem neuen Beauftragten laufe.
Die Bundesregierung hatte nach der Wahl entschieden, zahlreiche Posten von Beauftragten und Koordinatoren nicht wieder zu besetzen. Weiterhin gibt es unter anderen Beauftragte für Religionsfreiheit, Menschenrechte, Minderheiten, Pflege, Patienten, Sucht, Migration und auch für den Kampf gegen Antisemitismus.
