Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Franz Beckenbauer als „Weltklasse-Fußballer“ und „großen Deutschen“ gewürdigt. „Für uns alle war er ein Glücksfall“, sagte Steinmeier bei der Gedenkfeier in der Münchner Allianz-Arena . „Wir alle in Deutschland haben ihm viel zu verdanken.“ Er sage daher ausdrücklich: „Danke, Franz Beckenbauer, danke für alles.“ Beckenbauer war am 7. Januar im Alter von 78 Jahren in seinem Zuhause in Salzburg gestorben. Er hatte seit Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Beckenbauer habe mit seinem Können begeistert und mit seinem freundlichen Auftreten die Menschen gewonnen, betonte Steinmeier. Auf der ganzen Welt habe man Beckenbauer gekannt, bewundert, verehrt und geliebt. „Niemand vermag wohl wirklich abzuschätzen, wie positiv Franz Beckenbauer für unser Land gewirkt, welche Sympathien er uns weltweit eingebracht hat. Er hat sich um Deutschland verdient gemacht“, sagte Steinmeier. Beckenbauer habe Deutschland mit der WM 2006 nicht nur ein Fußball-Sommermärchen geschenkt, sondern einen neuen, freundlichen Blick auf sich selbst.
Beckenbauer: “Vom Münchner Kindl zum Weltbürger”
Der Präsident des FC Bayern München, Herbert Hainer, sagte über Beckenbauer, vom Münchner Kindl sei er zum Weltbürger geworden. Dass jeder Mensch überall gleich sei, habe er früh von den Eltern am heimischen Küchentisch gelernt. Diese Werte habe er gelebt und sei damit seiner Zeit weit voraus gewesen. Der FC Bayern werde immer ein “Kaiser”-Reich bleiben.
Beckenbauer spielte von 1964 bis 1977 beim FC Bayern München, mit dem er viermal deutscher Meister wurde und dreimal den Europapokal der Landesmeister holte. Zweimal wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister: 1974 als Spieler im eigenen Land, 1990 als Teamchef der DFB-Elf. Wegen seiner eleganten Spielweise erhielt er den Beinamen „Kaiser“. Sein Lebenswerk erhielt Jahre später Risse wegen Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006, die er mit nach Deutschland holte.