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Tausende Teilnehmer zu “Marsch fürs Leben” in München erwartet

Am Samstag prallen sie in der Münchner Innenstadt wieder aufeinander: Gegner und Befürworter von Abtreibungen. Die Gegner haben diesmal einen prominenten Fürsprecher, der nicht in Bayern daheim ist.

Zu einem “Marsch fürs Leben” werden am Samstag mehrere Tausend Abtreibungsgegner in München erwartet. Zugleich wollen sich Befürworter von Schwangerschaftsabbrüchen zu einer Gegenkundgebung formieren. Mehrere katholische Bischöfe haben durch Grußworte ihre Unterstützung für den “5. Münchner Marsch fürs Leben” bekundet, als prominentester der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. “Sie bezeugen beim Marsch für das Leben eine Kultur des Lebens, die auf Respekt, Liebe und Solidarität basiert”, schreibt Woelki und dankt den Teilnehmern.

Weitere Solidaritätsadressen haben der Passauer Bischof Stefan Oster und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke formuliert. Die Aktion wird vom Münchner Verein “Stimme der Stillen” organisiert. “Wir geben denjenigen eine Stimme, die noch zu klein sind, um sich zu wehren”, heißt es zur Erläuterung des Namens.

Der Marsch beginnt und endet am Königsplatz. Als Hauptredner angekündigt werden Kristijan Aufiero, Gründer einer digitalen “Pro Life Beratungsorganisation”, und der aus Sachsen stammende Pater Paulus-Maria Tautz.

Die “Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München” spricht von “einer der größten rechten Demonstrationen in Süddeutschland”. Man beobachte die Veranstaltung kritisch, “da unter dem Deckmantel eines ‘Pro Life’-Narrativs antidemokratische, antifeministische und menschenfeindliche Positionen transportiert” würden. Die Informationsstelle ist ein Kooperationspartner der Landeshauptstadt München, versteht sich aber als unabhängig.

Vergangenes Jahr hatten sich an dem “Marsch fürs Leben” in München zwischen 3.000 und 6.000 Personen beteiligt, darunter der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sowie zwei Weihbischöfe aus Augsburg und Rottenburg-Stuttgart. Zur Gegendemo des “Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung” kamen laut Polizei 1.000 Menschen.

Der “Marsch fürs Leben” wird auch innerkirchlich unterschiedlich bewertet. In großen Organisationen wie dem Landeskomitee der Katholiken in Bayern hat die Veranstaltung keinen Rückhalt. Gleichwohl wird auch dort die Grundposition geteilt, dass menschliches Leben von Anfang bis zum Ende geschützt werden müsse.