Printmedien haben in Deutschland einen schweren Stand. Eine neue Studie beleuchtet nun, wie es um Lokalzeitungen bestellt ist.
In Deutschland gibt es laut einer Studie einen erheblichen Rückgang an lokalen Zeitungen. Besonders betroffen sind ländliche Regionen in Westdeutschland, wie die Hamburg Media School bei der Vorstellung des “Wüstenradars” am Montag in Berlin mitteilte. Die Studie erfasse die Zahl der wirtschaftlich unabhängig gedruckten lokalen Tageszeitungen zwischen 1992 und 2023. Zwar gebe es im Land noch keine “Nachrichtenwüsten”, trotzdem verzeichne jeder zweite Landkreis aktuell nur noch eine Tageszeitung.
Der Hamburger Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD) erklärte, ohne fundierte journalistische Berichterstattung vor Ort breche auch eine wichtige Säule der Demokratie weg. “Das ist eine dringende Warnung an die Medienpolitik und ein Auftrag, die Bedingungen des Journalismus vor Ort zu verbessern”, so der Senator. Zugleich müsse das Sterben lokaler Medien Mahnung an jeden sein, dass Journalismus einen Wert habe.
Um dem Mediensterben entgegenzuwirken, geben die Studienmacher auch Empfehlungen an Politik und Gesellschaft. Dazu zählen die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Journalismus, Innovationsförderung und Anreize zur Beschäftigung von Journalisten.
Laut Media School zählen zu den Unterstützern der Studie “Wüstenradar” das Netzwerk Recherche, die Rudolf Augstein Stiftung, die Nichtregierungs-Organisation “Transparency International Deutschland” sowie die Hamburger Behörde für Kultur und Medien.