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Steinmeier will mehr Prävention von Hass und Gewalt an Schulen

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des Nahost-Krieges mehr Unterstützung beim Einsatz für den Zusammenhalt in Schulgemeinschaften angemahnt. “Wir müssen uns um die Prävention von Hass und Gewalt kümmern, statt immer nur Feuerwehr zu spielen, wenn es brennt”, erklärte Steinmeier am Donnerstag im Schloss Bellevue. Der Bundespräsident hatte Vertreterinnen und Vertreter der politischen Bildung, aus Schulen, Institutionen und Initiativen zu einem Runden-Tisch-Gespräch zum Thema “Konflikt im Klassenzimmer: der Nahostkrieg und unsere Schulen” eingeladen.

“Wir können den Konflikt im Nahen Osten nicht auf den Straßen in Berlin, Köln und München lösen, auch nicht auf den Pausenhöfen an deutschen Schulen”, sagte Steinmeier. Gemeinsam könnten alle aber zum gesellschaftlichen Frieden beitragen. “Herkunft entscheidet nicht über Zugehörigkeit”, sagte der Bundespräsident. Einen Generalverdacht dürfe es nicht geben. Es gebe aber eine Generalverantwortung in der Gesellschaft. “Wir müssen allen menschenfeindlichen Vorurteilen und Ressentiments beherzt entgegentreten – judenfeindlichen ebenso wie muslimfeindlichen und rassistischen.”

Weiter erklärte der Bundespräsident: “Gemeinsam, mit Respekt füreinander müssen unsere Stimmen kräftiger, entschiedener, wahrnehmbarer sein als die Stimmen des Hasses und der Gewalt. Lauter als die Stimmen der Extremisten, der Provokateure und der Ideologen.” Er dankte allen, die sich für Dialog und Verständigung auch bei aufbrechenden Konflikten in Klassen und Schulen einsetzen. “Es ist großartig, was Schulleitungen und Lehrkräfte in dieser Situation leisten!”

An dem Gespräch nahmen neben weiteren auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder, die Berliner Senatorin für Bildung und Jugend, Katharina Günther-Wünsch (CDU), die Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, Deborah Schnabel, die Direktorin des Jüdischen Museums in Berlin, Hetty Berg, sowie Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte teil.

Mit der Veranstaltung wolle der Bundespräsident “über die Stimmung an den Schulen sprechen und der Frage nachgehen, welchen Beitrag Schule leisten kann und muss, um Antisemitismus, Ausgrenzung und Stigmatisierung wirksam zu bekämpfen und ein friedliches Miteinander zu gewährleisten”, teilte das Bundespräsidialamt mit.

Bereits vor zwei Wochen hatte Steinmeier bei einem Runden Tisch-Gespräch zum Thema “Krieg in Nahost: Für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland!” Menschen ins Schloss Bellevue eingeladen, die für ein Zusammenleben ohne Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit stehen. Damals kündigte Steinmeier an, dass weitere Gespräche dieser Art folgen werden.