Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des Erstarkens antidemokratischer Kräfte zu verstärktem Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Dazu seien neben dem Engagement jedes einzelnen und staatlicher Förderung auch gemeinnützige Stiftungen notwendig, sagte er laut Redemanuskript im thüringischen Saalfeld. Lediglich zehn Prozent der deutschen Stiftungen hätten ihren Sitz jedoch in Ostdeutschland, sagte er zum Auftakt der Initiative „Zukunftswege Ost“.
Ziel der Initiative ist es, die ungleiche Verteilung der Stiftungen zu reduzieren und bürgerschaftlichem Engagement insbesondere im ländlichen Raum Ostdeutschlands finanziell mehr Rückenwind zu geben. „Die Idee, privates Kapital von Stiftungen, Unternehmen und Bürgern bundesweit zu sammeln und dorthin zu lenken, wo es besonders gebraucht wird, ist ein wichtiges gesamtdeutsches Projekt“, sagte Steinmeier.
Fonds soll Demokratie fördern
Im Rahmen der „Zukunftswege Ost“ soll bis Juli 2024 ein Gemeinschaftsfonds eingerichtet werden. Daraus sollen Projekte, die sich für eine demokratische Kultur, ein friedliches Miteinander und die Gleichwertigkeit aller Menschen einsetzen, mit bis zu 5.000 Euro gefördert werden.
Dabei sei nicht nur die Politik, sondern auch die Zivilgesellschaft gefordert, mahnte der Bundespräsident: „Demokratische Selbstbestimmung beginnt vor Ort und braucht uns alle – aus eigenem Antrieb.“ Gemeinschaften im Kleinen wie im Großen sollten es laut Steinmeier wert sein, einen Teil der Freizeit zu investieren, um mit anzupacken, „unser Zusammenleben und unsere Demokratie noch besser zu machen“.