Der Sozialverband VdK fordert faire Löhne für höhere Renten. Wer viele Jahre gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt habe, müsse im Alter auch eine sichere und auskömmliche Rente erhalten, sagte der Landesvorsitzende Friedrich Stubbe am Dienstag in Oldenburg. Es könne nicht sein, dass diese Menschen nach einem Leben voller Arbeit in die Altersarmut rutschten.
Insgesamt können sich einer Umfrage zufolge 53,1 Prozent der Befragten in Niedersachsen und 56,3 Prozent in Bremen vorstellen, in ihrer Rente zu arbeiten. In Niedersachsen tun das bereits 9,3 Prozent, in Bremen 8,9 Prozent. Befragt nach den Gründen gaben 25,8 Prozent der Niedersachsen und sogar 39,7 Prozent der Bremer an, dass das Geld im Ruhestand nicht reicht. Für die Umfrage seien Anfang August online 2.510 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 50 Jahren befragt worden.
Stubbe sagte, viele Ältere hätten Freude an ihrer Arbeit, wollten weiter unter Menschen sein oder eine sinnvolle Aufgabe erledigen. „Aber es gibt eben auch die Kehrseite, dass fast 40 Prozent in Bremen und rund 25 Prozent in Niedersachsen finanziell gesehen keine Wahl haben.“ Das sei höchst alarmierend. Die Politik müsse dieser Entwicklung entgegensteuern.
Der Landesvorsitzende forderte weiter einen besseren Arbeitsschutz für körperlich anstrengende Berufe, denn hier schafften es viele nicht einmal, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten. Außerdem müssten Erwerbsminderungsrenten erhöht und Renten für pflegende Angehörige geschaffen werden. „Denn es darf nicht sein, dass Menschen, die wegen Krankheit oder Pflege vorzeitig aus dem Beruf aussteigen müssen, im Alter doppelt bestraft werden, weil sie eben nicht noch nebenbei weiterarbeiten können.“