Seit August leben die russischen Oppositionellen Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa in Deutschland. Jetzt rufen sie wieder zum Protest auf – und finden scharfe Worte gegen Wladimir Putin.
Der russische Oppositionelle Ilja Jaschin hat zum Protest gegen Präsident Wladimir Putin aufgerufen. Die Demonstration unter dem Motto “Putin, hör auf zu töten” ist für den 1. März 2025 in Berlin geplant, wie Jaschin am Donnerstag auf Telegram bekanntgab. Dem Aufruf haben sich auch die bekannte Putin-Gegnerin und Ehefrau des getöteten Oppositionspolitikers Alexei Nawalny, Julia Nawalnaya, sowie der bekannte Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa angeschlossen.
Menschenleben seien der Treibstoff für Putins “wahnsinnige Ambitionen”, teilte Jaschin mit. “Darüber muss laut gesprochen werden. Nicht um zu versuchen, mit einem Terroristen und Mörder zu verhandeln, sondern um ihn so zu nennen, wie er es verdient.”
Mit dem Protest wollen die drei Oppositionellen auch an den russischen Politiker Boris Nemzow erinnern, dessen Ermordung sich im Februar 2025 zum zehnten Mal jähren wird. Für die Tat am 27. Februar 2015 verurteilte die russische Justiz mehrere Männer zu langjährigen Haftstrafen. Allerdings besteht der Vorwurf einer unzureichenden Aufklärung.
Jaschin wie auch Kara-Mursa waren im Zuge eines größeren Gefangenenaustauschs im August 2024 aus Russland ausgeflogen. Erst im November 2024 hatten sie in Berlin gemeinsam mit 2.000 Teilnehmern gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Jaschin sieht dabei keine Verhandlungsbasis mit Putin.