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Russisch-Orthodoxe Kirche und EKD setzen Dialog fort

FRANKFURT A. M. – Die Gespräche zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Russisch-Orthodoxen Kirche sollen fortgesetzt werden. „Der Dialog hat von beiden Seiten neuen Schwung bekommen“, sagte Propst Siegfried Kasparick aus Wittenberg dem Evangelischen Pressedienst nach Abschluss eines Treffens in München. Die Delegationen seien sich einig gewesen, dass die beiden Kirchen in ihren Gesellschaften eine öffentliche Rolle spielen sollten und zudem eine wichtige Brückenfunktion zwischen ihren Ländern einnähmen, sagte Kasparick, der seit vielen Jahrzehnten in Kontakten mit der Russisch-Orthodoxen Kirche aktiv ist.
Der deutsche Delegationsleiter und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm spricht auf Facebook ebenfalls von einem „neu intensivierten Dialog“ und berichtet von Diskussionen über Kirche, Staat und Zivilgesellschaft.
Vertreter der EKD und der Russisch-Orthodoxen Kirche hatten unter der Überschrift „70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“ in München über Krieg, Frieden und Versöhnung geredet. Der Schwerpunkt habe auf der Versöhnungsarbeit seit dem Zweiten Weltkrieg gelegen, sagte Kasparick, stellvertretender EKD-Delegationsleiter. Aktuelle Krisen wie in Syrien und der Ukraine seien gestreift worden, es „gab aber keine Zeit, das tiefer zu besprechen“. Beide Kirchen hätten aber „ihr Eintreten für den Frieden betont“.
Die Russische Orthodoxe Kirche wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass Gespräche ins Stocken geraten seien, nachdem sich in westlichen protestantischen Kirchen liberale Vorstellungen zu moralischen Werten gebildet hätten. Gleichzeitig würden sich aber neue Herausforderungen stellen, die eine Zusammenarbeit erforderten, heißt es. So sollten die Christen nicht nur die Pflicht übernehmen, in den zahlreichen Konflikten weltweit auf Versöhnung hinzuwirken, sondern für die Rettung der Christen im Nahen Osten entschieden einzutreten. epd