Der Runde Tisch Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern hat 2025 zum Themenjahr „Mobilität“ ausgerufen. Zahlreiche Institutionen, Museen und Vereine aus dem ganzen Land beteiligten sich daran mit Ausstellungen, Präsentationen und Veranstaltungen, teilte die Stiftung Mecklenburg am Freitag in Schwerin mit. An den Universitäten Greifswald und Rostock werde es eine gemeinsame Ringvorlesung über den Einfluss von Mobilität auf das Land und die jeweilige Gesellschaft geben, hieß es. Höhepunkt sei im September die wissenschaftliche Konferenz „Eingewanderte und Dagebliebene, Durchgezogene und Abgewanderte. Mecklenburg und (Vor-)Pommern unter dem Einfluss wechselvoller Mobilitäten“ in Güstrow.
Eröffnet werden soll das Themenjahr am 24. Januar 2025 in Neubrandenburg. Im Latücht werde um 18 Uhr der Film „Bruderland ist abgebrannt“ gezeigt und die unaufgearbeitete Geschichte der Vertragsarbeitenden diskutiert, hieß es. Der Runde Tisch Landesgeschichte ist eine Initiative des Heimatverbandes MV.
Der heutige Nordosten Deutschlands ist den Angaben zufolge seit Jahrtausenden ein Raum des Abzugs, des Durchzugs und des Zuzugs von Menschen aus vielerlei Regionen. Antike Geographen und archäologische Funde kündeten von germanischen Völkern östlich der Elbe und von ihrem Zug ins Römische Reich, hieß es. Im frühen Mittelalter hätten Zuwanderer die slawische Sprache und Kaufleute arabische Münzen gebracht. „Dann kamen deutsche, dänische und polnische Krieger, Siedler und Missionare. Später gingen Menschen aus Mecklenburg und Pommern nach Skandinavien und ins Baltikum, dafür kamen Schweden und andere hierher.“
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe sich die Bevölkerung verdoppelt, andererseits seien viele im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert oder im 20. Jahrhundert vor dem Nationalsozialismus und aus der DDR geflohen. „Fremde Besatzungen hinterließen ebenfalls ihre Spuren in Kultur und Landschaft“, hieß es. Neben Menschen seien auch Objekte, Wissen und Praktiken gewandert und hätten durch ihren Zu- oder Abzug die Entwicklungen in Mecklenburg und (Vor-)Pommern beeinflusst.