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Roth fordert lebendige Erinnerungskultur

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Samstag fordert Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) dazu auf, die Erinnerung an die Opfer der Shoah lebendig zu halten. Das sei nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und angesichts der Zunahme antisemitischer Taten in Deutschland wichtiger denn je, erklärte sie am Freitag in Berlin.

Dabei gelte es, die gesamte Gesellschaft in ihrer Vielfalt und Breite wirkungsvoll zu erreichen und mit einzubeziehen. Immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen könnten ihren unschätzbaren Beitrag für die Erinnerungsarbeit leisten, sagte Roth. Die Grünen-Politikerin sprach sich dafür aus, die Erinnerungskultur stärker europäisch auszurichten und den Rahmenbedingungen der zunehmend digitalisierten Gesellschaft anzupassen.

„Wir müssen Antisemitismus in allen Bereichen noch wirkungsvoller entgegentreten, hier ist auch die Kultur gefordert“, sagte sie weiter. Gerade jetzt sollte das so reiche und vielfältige jüdische Leben noch sichtbarer und hörbarer gemacht sowie die kulturelle Zusammenarbeit mit der Kunst- und Kulturszene in Israel verstärkt werden.

Roth begrüßte, dass in diesen Tagen viele Menschen ihre Stimme gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung, Rassismus, Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung erheben. Die Demonstranten machten deutlich, dass sie „Demokratiefeinden, Rechtsstaatsverächtern und Gegnern einer Gesellschaft der Vielfalt, die unser friedliches Zusammenleben in Freiheit bedrohen, entgegentreten und unser Land nicht überlassen werden“.