Die Bevollmächtigte für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen, Anke Rehlinger (SPD), warnt vor der geplanten Schließung von drei Goethe-Institut-Standorten in Frankreich. „Es passt nicht zusammen, deutsch-französische Bildungsangebote an der einen Stelle auszuweiten und dann an anderer Stelle einzuschränken“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag nach der zweitägigen Klausur des deutschen und französischen Kabinetts in Hamburg. „Gerade die Goethe-Institute als Orte der Begegnung und des Austauschs leisten einen wichtigen Beitrag für die deutsch-französische Verständigung.“
Hintergrund sind geplante Kürzungen im Bundeshaushalt – auch beim Goethe-Institut. Betroffen wären die Standorte in Bordeaux, Lille und Straßburg. „Ich hoffe, dass wir dazu im Bundeshaushalt eine Lösung finden“, sagte Rehlinger. Denn auch ihre französischen Amtskollegen hätten die Bedeutung der Goethe-Institute betont.
Zuvor hatten sich mehr als 45 Institutionen und Verbände sowie über 400 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik, Medien und Gesellschaft in einem offenen Brief der Deutsch-Französischen Gesellschaften für Europa gegen die geplanten Schließungen gewandt. Zu den Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichnern gehören unter anderem die Publizistin Carolin Emcke, der Journalist Ulrich Wickert, die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld, die Politikwissenschaftlerin und SPD-Politikerin Gesine Schwan, das Deutsch-Französische Jugendwerk und die Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit.
„Mehr denn je hängt es von der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich ab, welche
Zukunft Europa und unsere europäischen Werte haben werden“, heißt es in dem Brief. „Dafür sind Begegnungen und Austausch sowie direkte Kommunikation und kulturelles gegenseitiges Verständnis unerlässlich.“ Die Goethe-Institute in Frankreich leisteten dafür einen entscheidenden Beitrag.