Die Moscheegemeinden in Niedersachsen blicken mit Vorfreude auf den „Tag der offenen Moschee“ am Donnerstag (3. Oktober). Vermutlich würden wegen der jüngsten mutmaßlich islamistischen Anschläge mehr Menschen als in den vergangenen Jahren die Besichtigungs- und Gesprächsangebote annehmen, sagte der Vorsitzende des Islamverbandes Schura Niedersachsen, Kerim Ocakdan, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seit dem Anschlag auf das World Trade Center in den USA am 9. September 2001 lasse sich dieses Muster beobachten: „Nach solchen schrecklichen Ereignissen sind die Moscheen immer voller.“
epd: Herr Ocakdan, wie haben die Moscheegemeinden vor dem Hintergrund der jüngsten mutmaßlich islamistischen Attentate und der migrationskritischen Stimmung in Deutschland den Tag der offenen Moschee vorbereitet?
Kerim Ocakdan: Wir freuen uns auf den Tag, denn er ist in jedem Jahr wichtig für uns, seit er vor 27 Jahren ins Leben gerufen wurde. Entsprechend intensiv wird er in den Schura-Gemeinden, aber auch in denen des türkischen Verbandes Ditib und den übrigen Moscheegemeinden in Niedersachsen vorbereitet. Bundesweit lautet das Motto dieses Mal „Jedes Leben zählt“. Dieses Thema haben wir nach den zahlreichen weltweiten Ereignissen festgelegt wie dem Ukrainekrieg, dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg, bei dem mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Jede Gemeinde will in erster Linie ihr Gemeindeleben zeigen und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Wir wollen deutlich machen, dass der Islam eine Religion des Friedens und auf keinen Fall mit Islamismus gleichzusetzen ist.
epd: Mit welcher Besucher-Resonanz rechnen Sie während der Veranstaltungen?
Ocakdan: Seit dem Anschlag auf das World Trade Center in den USA am 9. September 2001 hat sich herauskristallisiert, dass die Moscheen nach solchen schrecklichen Ereignissen voller sind als sonst. Die Zahl der Besucher liegt in ganz Niedersachsen meist zwischen 3.000 und 5.000.
epd: Mit welchen Fragen rechnen Sie? Werden der Islamismus in Deutschland oder der Überfall der Hamas, der sich am 7. Oktober jährt, Thema sein?