NRW-Landtagspräsident André Kuper (CDU) hat am Mittwoch den neuen Spitzenvertreter der evangelischen Kirche bei Landtag und Landesregierung, Martin Engels, empfangen. Zu dessen Antrittsbesuch habe er sich mit dem Oberkirchenrat über Aufgaben der Kirche in einer modernen Demokratie ausgetauscht, teilte Kuper im Anschluss in Düsseldorf mit. „Wir schätzen im Parlament den Dialog mit den Kirchen, mit denen es zahlreiche thematische Berührungspunkte gibt.“ Es sei gut, dass es feste Ansprechpartner gebe. Engels, der die Nachfolge von Rüdiger Schuch antritt, wird am 28. Februar in einem Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche offiziell in sein Amt eingeführt. Schuch ist seit Januar Präsident der Diakonie in Berlin.
Der 43-jährige Engels hat bereits zu Jahresbeginn die Leitung des Evangelischen Büros NRW in Düsseldorf übernommen. Das Evangelische Büro pflegt die Verbindungen der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche zu Landtag und Landesregierung. Der Beauftragte hält Kontakt zu den politischen Parteien sowie zu Vereinigungen und Verbänden und vertritt die Interessen und Positionen der evangelischen Kirchen gegenüber der Politik. Themen sind etwa der Religionsunterricht, der Betrieb von Kindertagesstätten, Denkmalschutz oder Bestattungsrecht.
Gemeinsam mit dem Katholischen Büro ist der Beauftragte auch für regelmäßige Andachten im Landtag und für gottesdienstliche Feiern verantwortlich. Zudem steht er den Vertretern des öffentlichen Lebens als Seelsorger zur Verfügung.
Geboren wurde Engels am 12. Dezember 1980 in Wuppertal. Er studierte evangelische Theologie in Bochum, Heidelberg und Wuppertal sowie im japanischen Kyoto. Engels leitete seit 2019 das Erwachsenenbildungswerk Evangelisches Forum in Bonn. Von 2015 bis 2019 stand der rheinische Pfarrer als Moderator an der Spitze des Reformierten Bunds, des Dachverbands der reformierten Christen in Deutschland. Für die rheinische Landeskirche war er zudem Projektleiter für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Er kuratierte auch die Dauer- und Wanderausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung am historischen Ort in Wuppertal-Barmen.