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NRW-Kirchen und Politiker fordern legale Fluchtwege

ROM/DÜSSELDORF – Politiker aller  nordrhein-westfälischen Landtagsfraktionen machen sich gemeinsam mit den evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen für legale Fluchtwege von Afrika nach Europa stark. Nötig seien unter anderem humanitäre Korridore, erklärten sie in Rom zum Abschluss einer mehrtägigen Reise an die EU-Außengrenze in Griechenland und Italien. So könnten Flüchtlinge durch die Botschaften der EU-Staaten in Nordafrika offizielle Reisedokumente erhalten, um sicher nach Europa reisen und dort Asyl beantragen zu können, erläuterte der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz. Den Flüchtlingen müsse der gefährliche Weg über das Mittelmeer erspart werden, den viele nicht überlebten.
Kritisch äußerten sich die knapp zwanzig Politiker und Kirchenleute zur geltenden Regelung, nach der Flüchtlinge nur in dem EU-Land Asyl beantragen können, das sie als erstes betreten. Die Aufnahmeländer im Süden dürften mit dem Problem der wachsenden Flüchtlingszahlen nicht allein gelassen werden, sagte der rheinische Kirchenrat Volker König dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das sind auch unsere Flüchtlinge, das Problem können wir nicht an Italien und Griechenland delegieren.“ Hier sei mehr Solidarität innerhalb der EU nötig. Neben der Rettung von Bootsflüchtlingen müsse es aber auch um das Ziel gehen, Schiffseinsätze auf dem Mittelmeer überflüssig zu machen.
Diskutiert wurde neben einer Quote für die Verteilung von Flüchtlingen auf die EU-Staaten auch die Möglichkeit, dass Asylbewerber in jedem EU-Land ihren Antrag stellen dürfen. Dann müssten die Kosten untereinander solidarisch aufgeteilt werden, sagte Henz. Er plädierte zudem für ein Zuwanderungsgesetz in Deutschland.    epd