Beschäftigte des kommunalen Rettungsdienstes in Niedersachsen wollen am 21. Mai von 10 Uhr an mit einer Aktion vor der Geschäftsstelle des kommunalen Arbeitgeberverbandes in Hannover demonstrieren. Ziel der Kundgebung sei, auf „die überlangen Arbeitszeiten“ aufmerksam zu machen, teilte der Landesbezirk Niedersachsen-Bremen der Gewerkschaft ver.di am Freitag mit. Notfallsanitäter arbeiteten mit bis zu 48 Stunden in Monat mehr als fast alle anderen Beschäftigten in Deutschland. Arbeit und Privatleben seien unter diesen Umständen kaum miteinander vereinbar.
Ver.di kritisiert, die kommunalen Arbeitgeberverbände stellten sich bei den laufenden Tarifverhandlungen quer, bei der „überfälligen Entlastung durch kürzere Bereitschaftszeiten“ gehe es nicht voran. „Was beim Deutschen Roten Kreuz möglich ist, muss auch im öffentlichen Dienst machbar sein“, sagte Gewerkschaftssekretärin Annette Klausing. Im Tarifvertrag mit dem Roten Kreuz habe ver.di vereinbart, die Höchstarbeitszeit schrittweise auf 42 Stunden pro Woche abzusenken. „Der kommunale Rettungsdienst muss jetzt nachziehen. Nur so können wir neue Kolleginnen und Kollegen gewinnen und halten“, unterstrich sie.
Gelinge dies nicht, stehe die Notfallversorgung auf dem Spiel, denn im Rettungsdienst gehe es um Leben und Tod. „Dafür brauchen wir genug Personal und gute Arbeitsbedingungen – angefangen mit kürzeren Höchstarbeitszeiten. Für diese Forderung erbitten wir die Unterstützung aus Politik und Öffentlichkeit.“