Ein breites gesellschaftliches Bündnis in Niedersachsen hat eine Social-Media-Kampagne gegen Judenfeindlichkeit und Antisemitismus gestartet. „Es ist offenkundig, dass wir in unserer Gesellschaft ein Problem mit Antisemitismus haben“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zum Teil werde der Hass offen geäußert, zum Teil versteckt. „Da ist es gut, wenn man zeigt: Es gibt eine breite gesellschaftliche Mehrheit, die sieht das ganz anders.“
Kern der Kampagne sind Postings, die hauptsächlich über die sozialen Medien verbreitet werden sollen. Sieben Bildmotive zeigen dabei typische Situationen, in denen Antisemitismus geäußert wird wie „Ich hab nichts gegen Juden, aber …“ oder „Das war doch bloß so ‘ne Redewendung …“. Das Ziel sei, dass Menschen in solchen Situationen Widerrede leisteten, sagte der niedersächsische Beauftragte gegen Antisemitismus, Gerhard Wegner.