Artikel teilen:

Münchner Stadtrat gibt grünes Licht für Olympia-Bewerbung

Der Münchner Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele. Die Vollversammlung des Stadtrats habe in ihrer Sitzung am Mittwoch dem Vorhaben mit großer Mehrheit zugestimmt, heißt es in der Rathaus-Umschau. In einem ersten Schritt werde bis 31. Mai beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ein umfassendes Bewerbungskonzept abgegeben.

Das letzte Wort haben aber die Menschen in München: Bei einem Bürgerentscheid am 26. Oktober können sie darüber abstimmen, ob sich München für die Olympischen Spiele bewerben soll. Auch das hat der Stadtrat am Mittwoch so beschlossen. Infrage für eine mögliche Bewerbung kommen die Jahre 2036, 2040 und 2044. Weitere Bewerber in Deutschland sind Berlin, Rhein-Ruhr und Hamburg.

Sportreferent Florian Kraus sagte, er freue sich über die breite Zustimmung des Stadtrats. Man habe seit Januar intensiv ein überzeugendes Konzept entwickelt. „Ich bin überzeugt davon, dass wir auf dieser Basis Sommerspiele so nachhaltig in München umsetzen können wie fast nirgendwo anders auf der Welt.“

Bereits in der vergangenen Woche hatte die bayerische Staatsregierung eine Unterstützung der Münchner Olympia-Pläne beschlossen. Da die Sportstätten der Olympischen Spiele 1972 so gut wie alle noch erhalten sind und auch genutzt werden, wären erneute Münchner Sommerspiele eine der nachhaltigsten und kostengünstigsten überhaupt, sagten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Laut Rathaus-Umschau liegen insgesamt 90 Prozent der Sportstätten im Radius von weniger als 30 Kilometern zum geplanten Olympischen Dorf – und damit noch näher als die vom Internationalen Olympischen Komitee geforderten 50 Kilometer. Ergänzt werden müssten sie durch einige wenige temporäre Hallen oder Veranstaltungsflächen, wie etwa auf dem Odeonsplatz, im Englischen Garten oder vor Schloss Nymphenburg.

Oberbürgermeister Reiter (SPD) erhofft sich von Olympischen Spielen neben „positiven Vibes“ in der Stadt vor allem einen Anschub für wichtige Projekte, etwa den Bau neuer Wohnungen oder den Ausbau der S- und U-Bahn. Durch die anschließende Nachnutzung des Olympischen Dorfes würde laut der Stadt München ein neues klimaneutrales und barrierefreies Stadtquartier mit rund 4.000 Wohnungen für etwa 10.000 Menschen entstehen. (1778/28.05.2025)