Vor dem Berliner Reichstagsgebäude haben am Sonntag Tausende gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft demonstriert. Ein Polizeisprecher sprach am Nachmittag auf Anfrage von aktuell rund 100.000 Teilnehmern, die sich zwischen Kanzleramt und Bundestag versammelt hatten.
Allerdings hielt der Zustrom von Menschen weiter an. Im Internetdienst X, vormals Twitter, schrieb die Polizei, dass die öffentlichen Verkehrsmittel deshalb voll seien und möglicherweise an einzelnen Stationen nicht angehalten werde. Zudem gab die Polizei zusätzlich die gesamte Straße des 17. Juni vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule für die Versammlung frei.
Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: „Null Böcke auf Höcke“, „Nie wieder ist jetzt“ und „Zeit zum Durchwischen“. Die Menschen waren dem Aufruf „Zusammen gegen rechts“ gefolgt.
Seit Tagen wird in Deutschland gegen Rechtsextremismus protestiert. Auslöser der Protestwelle war eine „Correctiv“-Recherche über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November. Dabei war über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen worden. In dem Aufruf zu den Protesten dagegen hieß es unter anderem: „Wir können die AfD und Co. nur aufhalten, wenn wir uns als Gesellschaft zusammen gegen ihre rechtsextremen Ideologie stellen.“