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Leiter der Bahnhofsmission Berlin über Almosen

Berlin/München – Dieter Puhl (60), Leiter von Deutschlands größter Bahnhofsmission am Berliner Bahnhof Zoo, ist durch Papst Franziskus ins Grübeln geraten. „Der Papst hat unlängst gesagt, Almosen müssen wehtun“, so der Chef der evangelischen Bahnhofsmission in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. „Seitdem bin ich sehr mit mir im Clinch. Ich gebe Obdachlosen Geld zu sehr von der sicheren Seite her. Also gerade so viel, dass es mir nicht wehtut. Ich glaube, ich könnte großherziger sein, die Menschen brauchen wirklich mehr Hilfe.“
Puhl riet Passanten in den Städten dazu, bettelnden Obdachlosen Geld zu geben – auch wenn es sich offensichtlich um alkoholkranke Menschen handle. „Die brauchen den Stoff, der ist lebenserhaltend. Wenn Sie zehn Alkoholerkrankten drei Tage lang einem kalten Entzug aussetzen, sind mindestens drei von ihnen tot.“ Der Experte für Sozialarbeit weiter: „Wenn Sie ihm kein Geld geben wollen, fragen Sie lieber nach, was er sonst brauchen könnte. Vielleicht einen Einwegrasierer oder ein paar neue Schuhe.“ KNA