Der bayerische Landesbischof Christian Kopp sieht im Religionsunterricht eine „Schule der Wahrnehmungsfähigkeit“: „Religionsunterricht ist ein besonderes Schulfach“, sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Reli-Unterricht leiste einen „elementaren Beitrag“ zu mehr Verständnis für eigene und andere Religionen und Kulturen. „Genau das brauchen wir in unserer gestressten Gesellschaft: Verständnis für uns selbst und füreinander durch guten Dialog.“ Kopp ist an diesem Samstag (27. April) zu Gast bei der Mitgliederversammlung des „Verbands der Religionspädagog*innen und Katechet*innen in Bayern“ (VERK) in Heilsbronn.
Kopp sagte, in der aktuellen Debatte um Reformen an der Grundschule habe sich der Wert des Religionsunterrichts noch einmal besonders gezeigt. So seien diese Stunden etwa für die Viertklässler wichtig als wertungsfreier Raum inmitten von Übertrittstress und Leistungsdruck. Darin liege die Besonderheit des Fachs, auch im Vergleich zu anderen Fächern. „Guter Religionsunterricht fragt nach Verantwortung“, erläuterte der Landesbischof. Dabei gehe es „nicht nur um Religiöses oder Spirituelles“, sondern auch um grundsätzliche gesellschaftliche Fragen wie: Für welche Werte wollen wir gerne einstehen? Oder: Wie wollen wir alle gemeinsam leben? Dazu Kopp: „Wo sonst gibt es Raum für solche Fragen?“ Im Konzert der Schulfächer bringe der Religionsunterricht „einen eigenen Ton zum Klingen“.