Mit einer Aktionswoche haben die norddeutschen Landeskriminalämter (LKA) auf ihren Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch an Minderjährigen aufmerksam gemacht. Die Aktion des sogenannten Nordverbundes habe von Montag bis Donnerstag unter Federführung des LKA Niedersachsen und der Beteiligung der Bundesländer Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin stattgefunden, teilte das LKA Niedersachsen am Donnerstag in Hannover mit. Dabei seien rund 180 Durchsuchungsbeschlüsse gegen Verdächtige vollstreckt und Datenträger sichergestellt worden.
„Dieser erneute länderübergreifende Einsatz zeigt, dass wir in der Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige nicht nachlassen. Nicht nur in dieser Woche holen wir Täterinnen und Täter aus der Anonymität und machen sie für ihr Handeln verantwortlich, wir werden dies auch in der Zukunft tun“, betonte Niedersachsens LKA-Präsident Friedo de Vries. Im Durchschnitt seien sieben Anläufe notwendig, bis Kinder als Opfer sexualisierter Gewalt gehört werden. Mit der Aktionswoche wolle man nicht nur signalisieren, dass die Landeskriminalämter alles unternehmen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Ebenso stelle sich die Aktion an die Seite der vielen Opfer des Missbrauchs: „Wir sehen und hören euch!“, unterstrich de Vries.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik steigen die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie. 2023 wurden 179.000 Fälle registriert, im Vorjahr 136.500 Fälle. Das entspricht einem Anstieg von rund 32 Prozent. Die Aufklärungsquote ist den Angaben zufolge deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 lag sie bei rund 80 Prozent, 2023 erreichte sie rund 90 Prozent.