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Kurz notiert

Zum Rückzug von Gauck
Berlin – Die Ankündigung von Bundespräsident Joachim Gauck, auf eine zweite Amtszeit zu verzichten, hat vielfältige Würdigungen seiner Person hervorgerufen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte, Gaucks „tief in der eigenen Biographie verankerter Einsatz für Demokratie und Freiheit hat einen Maßstab für die Ausrichtung und das Miteinander unserer Gesellschaft gesetzt“. Mit seinem Rückzug vom Amt aus Altersgründen dokumentiere der 76-Jährige, „dass er die Freiheit, für die er Zeit seines Lebens gestritten hat, nun für sich selbst in Anspruch nehmen möchte“. epd

Papst droht Bischöfen
Rom – Papst Franziskus hat die Regeln zur Ahndung von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche verschärft. Bischöfe und Ordensobere, die Fällen von sexueller Gewalt gegen Minderjährige nur nachlässig nachgehen oder sogar verschleiern, können nach einer päpstlichen Anordnung ihres Amtes enthoben werden. Die für den jeweiligen Bischof zuständige Kongregation kann dem im Vatikan veröffentlichten Papstschreiben in Form eines „Motu pro­prio“ zufolge künftig eine Untersuchung gegen einen Bischof einleiten, wenn es Hinweise auf Nachlässigkeit im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gibt. epd

Amnesty fordert Stopp
London – Gut zwei Monate nach der Vereinbarung des EU-Türkei-Abkommens hat Amnesty International einen sofortigen Stopp der Rückführung von Flüchtlingen gefordert. Das Asylsystem der Türkei sei dafür nicht gewappnet – mit gravierenden Folgen für die Flüchtlinge, erklärte die Menschenrechtsorganisation in London. „Das EU-Türkei-Abkommen ist rücksichtslos und illegal.“ epd

Warnsignal für Deutschland
Osnabrück – Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat die Präsidentenwahl in Österreich als „Warnsignal auch für uns in Deutschland“ bezeichnet. Obwohl die Zahl der Flüchtlinge bereits drastisch zurückgegangen sei, habe knapp die Hälfte der Wähler für einen Kandidaten gestimmt, der auf Ausgrenzung statt Integra­tion setze, sagte er in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Schuster mahnte die demokratischen Parteien in Deutschland, sich nicht dazu verleiten zu lassen, „auf die rechte Überholspur zu gehen“. Toleranz und Solidarität müssten verteidigt werden.KNA

Gewaltfreie Lösungen
Bonn – Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat einen Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung gefordert. Wegen seiner eigenen Geschichte müsse sich Deutschland „bei internationalen Krisen stärker für den Vorrang ziviler und gewaltfreier Konfliktbearbeitung einsetzen“, erklärte Brahms in Bonn aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Forums Ziviler Friedensdienst.epd

Impuls für Ökumene erhofft
Genf/Rom – Vatikan und Lutherischer Weltbund (LWB) erhoffen sich vom Reformationsgedenken mit Papst Franziskus am 31. Oktober im schwedischen Lund einen Schub für die Ökumene. Das Gedenken anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 werde aus einer liturgischen Feier im Dom zu Lund und einer anschließenden öffentlichen Veranstaltung in der Malmö Arena bestehen, teilten der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der LWB in einer gemeinsamen Erklärung in Genf und in Rom mit. epd