Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht in der AfD eine Bedrohung für die Demokratie in Deutschland und Europa. Die “Erfolgsgeschichte” Europas und der deutschen Wiedervereinigung könne nur fortgeschrieben werden, wenn sich im Superwahljahr 2024 die Demokraten in den Parlamenten durchsetzten, sagte Kretschmer am Samstag beim Neujahrsempfang des katholischen Bistums Görlitz in der Neißestadt. “Wir brauchen eine Mehrheit von Demokraten im Parlament, Politiker mit positivem Gestaltungswillen”, fügte er hinzu.
Dabei warnte der Ministerpräsident ausdrücklich vor der AfD. Es gebe in dieser Partei auch “anständige Menschen”, wie es sie in jeder Partei gebe. Doch im Unterschied zu anderen Parteien seien in der AfD auch Rechtsextremisten vertreten. Diese machten den Unterschied, betonte Kretschmer.
Dankbar äußerte sich der Ministerpräsident über das Engagement von Christen in der Gesellschaft und verwies dabei auf gute Erfahrungen während der Pandemie und auch während der jüngsten Bauern-Demonstrationen. Gemeinsames Gebet hätte bei Protesten und Diskussionen für eine “andere Atmosphäre” gesorgt.
Es sei wichtig, so Kretschmer weiter, das Erbe der friedlichen Revolution von 1989, bei der Christen eine Rolle spielten, nicht zu verspielen. Die Forderung von damals nach einem offenen Land mit freien Menschen sei weiterhin hochaktuell. Das Bistum Görlitz ist mit gut 29.000 Katholiken das kleinste Bistum der katholischen Kirche in Deutschland. Das Jahresthema für 2024 lautet: “Im Glauben Brücken bauen”. Damit nimmt es in diesem Jahr den 850. Geburtstag der heiligen Hedwig, der Patronin des Bistums Görlitz, und das Jubiläum der Gründung des Bistums vor 30 Jahren in den Blick.